Kaum ein Start-up kann heutzutage ohne PR richtig durchstarten. Dank Fachmedien können Start-ups nicht nur ihre Marke bekannt machen, sondern auch Kooperationspartner finden und sogar neue Kunden und Investoren gewinnen. Für Start-ups, die Konsumgüter herstellen oder verkaufen, sind Publikumsmedien der einfachste Weg zu ihren Kunden. Dank hoher Reichweite und großer Vertrauenswürdigkeit, spielen Medien auch in digitalen Zeiten einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Kunden.
Start-up haben es in Sachen PR oft sogar leichter als namhafte Unternehmen. Journalisten haben großes Interesse an neuen Ideen, Produkten und Trends, deshalb sind sie bereit ihre Aufmerksamkeit den Neuankömmlingen auf dem Markt zu schenken. Wenn ein Start-up die PR Arbeit von Anfang an richtig aufstellt, dann kann es langfristig von der Zusammenarbeit mit Journalisten profitieren.
Wer ohne Erfahrung mit der PR Arbeit beginnt, sollte sich zuerst gut informieren, um die typischen Fehler zu vermeiden, die fatal für das Unternehmensimage werden können. Diese Fehler haben wir in diesem Blogartikel beschrieben. Wer noch mehr zum Thema PR lesen will, kann einfach hier nachlesen:
Inhalt
Unsere PR Lesetipps
8 Todsünden der Pressearbeit: So machen Sie Ihre PR falsch
Unsere einfachen Tipps für erfolgreiche Pressearbeit
Presse und Öffentlichkeitsarbeit im B2B
Die 33 wichtigsten Tipps für ihre nächste PR
Denke wie ein Journalist und die PR wird funktionieren
PR Agentur in Stuttgart oder PR Agentur in New York?
Presse und Öffentlichkeitsarbeit für die Reisebranche
PR für Start-ups: Vermeiden Sie unbedingt diese Fehler
Ohne Strategie handeln
Hat man fürs Marketing nur ein kleines Budget definiert, ist man verständlicherweise auf der Suche nach günstigen, aber effektiven Instrumenten. Es wird einfach jede Maßnahme umgesetzt, die kostenlos oder günstig ist, ohne nachzudenken, ob sie wirklich was bringt. Pressemitteilungen wahllos versenden gehört meistens dazu.
Dabei sollte man gerade am Anfang genau darauf achten, dass man die richtigen Journalisten anspricht und schnell einen guten Draht zu ihnen finden kann. Wenn man sich keinen Zugang zu Journalisten-Datenbanken leisten kann, sollte einfach die passenden Medien selbst recherchieren, mal darin blättern und Verlage abtelefonieren, um die richtigen Ansprechpartner zu ermitteln. Das kostet viel Zeit, zählt sich letztendlich aber aus.
Sofortige PR-Ergebnisse erwarten
Überzeugt der Start-up sofort mit seinen herausragenden Ideen und ausgefallenen Produkten, dann kann man mit schnellen Ergebnissen seine PR-Arbeit rechnen. Doch meistens dauert es länger – zum einen sind Redaktionen stark ausgelastet. Zum anderen werden manche Pressemitteilungen einfach zum falschen Zeitpunkt versendet: Zum Beispiel kurz vor dem Redaktionsschluss oder wenn andere Themen ins Licht rücken. Auch Vorlaufzeiten müssen mit eingeplant werden. Es kann schon mal länger dauern, bis man die ersten Ergebnisse sieht.
Wenig Zeit investieren
Ein der verbreiteten Fehler ist, dass Start-ups oft die Pressearbeit nur nebenbei machen. Kein Wunder, der Fokus liegt bei der Optimierung des Produktes und es bleibt wenig Zeit, um regelmäßig Informationen an die Journalisten rauszusenden. Doch wer halbherzig seine Hausaufgaben macht, verschenkt großartige Chance seine Zielgruppen über Medien zu erreichen.
Schlecht vorbereitet sein
Journalisten haben es oft nicht leicht mit PR-Anfängern: Wichtige Informationen fehlen, Bilder haben schlechte Qualität und der Ansprechpartner ist nie erreichbar. Damit ein Redakteur einen Artikel schreiben kann, braucht er:
- hochaufgelöstes Bildmaterial von Produkten (immer Freisteller), Personen, eventuell Produktion und ggf das Logo
- knappe gut geschriebene Informationen oder Erklärvideos zu den Produkten
- Hintergrundinformationen und eine interessante Entstehungsgeschichte
- Weitere Informationen über Awards, Siegel, Zertifizierungen
- Möglichkeit, schnell den Zuständigen zu erreichen und Fragen zu stellen.
Das alles müssen Start-ups parat haben, wenn sie erfolgreich PR Arbeit führen wollen. Wer von Anfang an mit seiner Professionalität überzeugt, kann bei Journalisten ein paar Pluspunkte sammeln.
Pressevents vergessen
Bei Presseevents denken viele an große Pressekonferenzen mit einer langen Veranstaltung, üppigem Buffet und fünfstelligen Ausgaben und verzichten deshalb von vornherein darauf. Viel effektiver, günstiger und netter sind aber keine großen Events, sondern kleine Presseveranstaltungen. Zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück oder Abendessen – am besten gleich morgens oder direkt nach dem Feierabend. Statt langen Powerpoint Präsentationen eine kurze Vorstellung des Unternehmens und seiner Produkte, statt Coffe-Breaks ein nettes Come-Together bei Kaffee und Häppchen – damit Journalisten von der Veranstaltung profitieren, machen Sie sie so angenehm wie möglich.
Ein Frühstück, das nicht zu früh beginnt und rechtzeitig endet, damit Journalisten noch schnell in die Redaktion zurück schaffen, ist dafür optimal geeignet. Wichtig dabei: Das Event kurz zu halten.
Dauernd nachhaken
Ständige Nachtelefonate sind für Journalisten nicht einfach nervig, sie rauben wertvolle Zeit und stellen unter Druck. Es spricht nichts dagegen, wenn man sich erkundigt, ob die angeforderte Pressemappe angekommen ist und ob der Journalist noch mehr Informationen braucht, aber man sollte niemals übertreiben. Dieses Verhalten ist absolut unprofessionell und kann schnell den Ruf ruinieren. Ein absolutes No-Go ist die Aufforderung den Bericht vor der Veröffentlichung zur Freigabe zuzusenden. Das geht nur bei Anzeigen und nur wenn Journalisten selbst ihre Berichte (meistens Zitate) zusenden.
Perfekt sein
Ein neues Unternehmen zu gründen ist immer mit Schwierigkeiten verbunden. Oft vergehen Jahre, bis die Unternehmensgründer es endlich schaffen, ihre Idee so umzusetzen, wie sie sich das immer gewünscht haben. Das wissen auch Journalisten. Wer auf seinem Weg Schwierigkeiten lösen musste und eine tolle Geschichte erzählen kann, hat bessere Chancen die Aufmerksamkeit der Journalisten zu bekommen. Je authentischer der Gründer und seine Marke sind, desto besser ist es für seine PR.
Aus der falschen Perspektive kommunizieren
Eines der Ziele der Journalisten ist es ihren Lesern Informationen mit Mehrwert zur Verfügung zu stellen. Deshalb sind Pressemitteilungen, die einfach die Funktionen des Produktes oder die Werte des Unternehmens aufzählen, wenig interessant für Journalisten. Im Vordergrund sollte immer der Kundennutzen stehen. Doch die wichtigsten Eigenschaften müssen auf jeden Fall aufgelistet werden: Konkret, kurz und am besten als Übersicht am Ende der Pressemitteilung. Für Konsumgüter – den Preis und Verpackung nicht vergessen!
Blogger Relations vernachlässigen
Blogger Arbeit zählt nicht zu der klassischen Pressearbeit und dennoch sollte sie nicht vernachlässigt werden. Online Influencer gehören neben Medien zu den wichtigsten Meinungsmachern. Sie Zusammenarbeit mit Bloggern ist für Start-ups eine tolle Möglichkeit online bekannt zu werden – besonders für Online-Shop Betreiber eine exzellente Möglichkeit.
Viele Start-ups schaffen es nicht, Blogger von ihrer Idee zu überzeugen, weil sie Blogger Arbeit mit Pressearbeit gleichsetzen.
Fast täglich posten verärgerte Blogger Anfragen von Start-up Unternehmen, die versuchen, ihre Produkte kostenlos in den Blogs unterzubringen. Falscher Weg, denn man rutscht schnell auf die schwarze Liste. Das Image des Unternehmens unter den Bloggern ist dabei schnell zerstört.
Wer sich noch nicht mit Blogger Relations auskennt und noch kein Budget für Kooperationen hat, sollte nicht gleich in die Offensive gehen. Blogger informieren – ja, Blogger ausnutzen – nein. Am besten gleich persönliche Kontakte knüpfen, Blogger zum Essen einladen oder ein kleines Event für lokale Blogger organisieren. Wer vorher noch nie mit Bloggern zu tun hatte, kann auf diese Weise schnell lernen, wofür sich die Blogger interessieren, was sie brauchen und wie sie sie künftig in Ihre Kommunikationsstrategie einsetzen können.
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Katharina arbeitet und schreibt als Reise-Journalistin und Medien-Bloggerin im Redaktions-Team von Text-Center.com. Sie reist leidenschaftlich gerne und bloggt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.