Gute Texte zu schreiben ist eigentlich ganz einfach. Auch wenn Sie noch nicht viel Erfahrung im Schreiben haben, gibt es für Sie eine gute Nachricht: Gute Texte schreiben kann man lernen. Das Beste, was Sie dafür tun können, ist regelmäßig Texte zu verfassen. Wer dran bleibt, regelmäßig schreibt und an seinen Künsten feilt, verbessert die Qualität seiner Texte messbar.
Gute Texte sind leicht zu verstehen: Sie sind gut strukturiert, bleiben besser im Kopf und vermitteln dem Leser das, was er sich von dem Text erhofft. Besonders komplizierte Inhalte sollen mit einfachen Wörtern beschrieben werden, was an sich schon eine große Kunst ist. Ob das Texten geklappt hat, kann man mit Online-Tools feststellen, z.B. indem man den Fleshwert, also den Grad der Lesbarkeit, überprüft. Je nach dem für wen der Text geschrieben wurde, kann er den Wert zwischen 100 (sehr leicht) und 0 (sehr schwer) annehmen. Je weniger Schachtelsätze und passive Konstruktion der Text enthält, desto einfacher ist er für die Leser- was gerade für Online Texte von großer Bedeutung ist.
“Schreibe kurz – und sie werden es lesen, schreibe klar – und sie werden es verstehen, schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten“, sagte Joseph Pulitzer. Erfahrene Texter folgen dieser Regel schon automatisch. Und für alle, die am Anfang ihrer Schreibkarriere sind, haben wir Tipps für bessere Texte zusammengefasst.
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So verfassen Sie Ihre Texte schneller und effizienter
Inhalt
Gute Texte schreiben: Check Liste für bessere Texte
Aktive Verbe verwenden
Substantive klingen intellektuell, deshalb übertreiben wir oft damit. Statt unzähligen Substantiven sollte man lieber aktive Verben nutzen. Vor allem wenn es um abstrakte Substantive geht, also Wörter, die auf -ung, -keit, -ismus, -heit, -ät, -ion oder -ive enden.
Beispiele:
Statt „Das Kontrollieren der Maschine“ lieber „wir kontrollieren die Maschine“
Anstatt „Das Problem zur Sprache bringen“ lieber „das Problem ansprechen“
Statt „Änderung im Verhalten der Konsumenten“ lieber „die Konsumenten verhalten sich anders“
Weitere Ideen und Tipps finden Sie in unserem Artikel: 12 Tipps für gute Texte
Korrekte Rechtschreibung und Grammatik
Rechtschreibfehler machen jeden auch noch so schönen Text zunichte. Tippfehler und falsch geschriebene Wörter zeigen, dass der Verfasser keine Zeit hatte, sich um die feinen Korrekturen zu kümmern. Mehrere Korrekturgänge und das Vier-Augen Prinzip müssen immer vor der Veröffentlichung stattfinden. Was auch ganz gut hilft: lieber den Text kurz liegen lassen und mit frischem Blick noch mal die Rechtschreibung prüfen.
Gute Texte schreiben mit Struktur
Nachdem der Text geschrieben wurde, muss man seine Qualität prüfen. Findet man im Text wirklich das, was man in der Überschrift versprochen hat? Ist der Aufbau logisch und strukturiert? Ist der rote Faden erkennbar? Gute Texte liest man schnell, denn sie sind leicht und flüssig geschrieben. Sie erzählen eine spannende Geschichte und passen zu der Zielgruppe.
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Weg mit den Schachtelsätzen!
„Je kürzer, desto besser. Lieber zwei kürzere Sätze als einen langen.“ – Jeder, der sich mit dem schreiben beschäftigt, hat schon mal von dieser Regel gehört und doch tauchen Schachtelsätze erstaunlich oft in den Texten auf. Dabei es ist doch ganz einfach: gerade, linear aufgebaute Sätze statt einem Text-Monster mit mehreren Nebensätzen.
Schreiben Sie so, als würden Sie Ihrem Freund eine Geschichte erzählen. Wird diese Geschichte für ihn interessant sein? Wenn ja, machen Sie weiter so. Wenn nicht, sollten Sie Ihren Text überarbeiten.
Weniger ist mehr
Einfache Formulierungen sind aber nicht nur beim Satzbau, sondern auch bei der Auswahl von Wörtern wichtig. Wenn man eine Wahl zwischen einem langen und einem kürzeren Wort hat, sollte man sich auf jeden Fall für die kürzere Variante entscheiden. Kurze Worte werden schneller gelesen und tragen der allgemeinen Lesbarkeit vom Text bei.
Viele denken, dass man sich beim Schreiben bildhaft ausdrücken muss. Trocken schreiben ist No Go. Stattdessen sollte man mit vielen Adjektiven und Fachbegriffen arbeiten, um den Leser so ausführlich wie möglich das Thema zu vermitteln. Darum erweitern viele ihre Texte mit Beschreibungen und komplexen Konstruktionen.
Doch das ist nicht richtig.
Wenn Sie einen Gedanken oder eine Situation vollständig beschreiben können und das Thema in drei Absätzen zusammenfassen können, ist das großartig. Knappe und präzise Texte sind immer besser.
Weg mit dem Sprachmüll!
Man muss sich auch mal trennen können – von ungeschickten Formulierungen, langen Sätzen und Gedankensprüngen. Alles, was den Text belastet und ihn unnötig in die Länge zieht, kann raus. Auch übertriebene Verwendungen von Superlativen können schnell anstrengend für den Leser werden. Mehr dazu in unseren 12 Tipps für bessere Texte
Gute Texte schreiben: Formulieren Sie den Grundgedanken
Formulieren Sie das Thema in zwei einfachen Sätzen. Warum? Weil das ist typische Länge einer verständlichen Antwort auf die mündliche Frage “Worüber wollten Sie in Ihrem Text erzählen?”
Wenn Sie das Thema nicht in zwei Sätzen formulieren können, die die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich ziehen, stimmt etwas nicht. Die Begrenzung auf zwei Sätze hilft Ihnen dabei, Ihre Gedanken zu präzisieren und festzustellen, welche Sätze wichtig und welche zweitrangig sind. Wiederholen Sie diese Technik für jeden Absatz.
Warum ist es wichtig, einfache Sprache beim Schreiben zu verwenden?
Warum ist es wichtig, die leichte Sprache beim Schreiben zu verwenden? Die Verwendung der leichten Sprache ist von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass Informationen für alle verständlich sind. Durch den Einsatz einfacher Wörter und Satzstrukturen können komplexe Konzepte leichter verstanden werden, auch von Menschen mit geringer Leseund Schreibkompetenz oder kognitiven Beeinträchtigungen. Leichte Sprache fördert die Barrierefreiheit und soziale Teilhabe.
Um gute Texte zu schreiben muss man einfach schreiben
Das typische Problem beim Schreiben – Prokrastination. Im Internet können Sie mindestens 20 Möglichkeiten finden, um Aufschieberitis zu bekämpfen. Aber wie die Praxis zeigt, funktionieren nur die zwei davon richtig.
Die erste Methode besteht darin, im Voraus festzulegen, wie viel Text Sie heute schreiben müssen. Und dann müssen Sie sich aber an der Plan halten. Schreiben Sie los, ohne zu Redigieren und zu korrigieren. Diese Aktivität aktiviert unser Gehirn und das Schreiben fällt nicht mehr so schwer.
Die zweite Methode: Sprechen Sie, worüber sie schreiben wollen. Sagen Sie einfach laut, worum es im Text gehen soll. Diese aktivierende Tätigkeit führt dazu, dass Ihnen gute Formulierungen für den Text einfallen.
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Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Webagentur Awantego.