Jeder Blogger oder Content Manager kennt dieses Gefühl – Boah, ist es toll geworden. Der Artikel, an dem er stunden- oder sogar tagelang gearbeitet hat ist endlich fertig und sieht absolut überzeugend aus. Die Familienmitglieder oder Kollegen sehen das übrigens auch so. Doch als der Text online ging, blieben jubelnde Kommentare und Likes vom Publikum aus. Warum ist es so? Meistens liegt es daran, dass die Content Promotion Gesetze außer Acht gelassen wurden.
Wer seinen Content an die Zielgruppe bringen soll, muss nicht nur viel Zeit in die Content Erstellung, sondern auch in das Content Seeding investieren. Der häufigste Fehler in Unternehmen ist dass diese Zeit nicht miteingeplant wird. Dabei spielt eine strategische Content Verbreitung eine entscheidende Rolle. Als Faustregel gilt: Es soll ungefähr genauso viel Zeit für die Content-Erstellung eingeplant werden, wie für seine Verbreitung.
Wer seine Inhalte wahllos überall versendet, verschwendet Zeit und Ressourcen. Nur präzise Content Vermarktung kann sicherstellen, dass die Inhalte von der richtigen Zielgruppe gelesen werden.
Damit eine Content Marketing Strategie erfolgreich ist, muss der Content aktiv vermarktet werden. Nicht mal gute Texte, Bilder und Videos werden sich ohne Hilfe verbreiten. Erst wenn der Content herausragend ist, wird er viral. D.h. er wird von Nutzern verbreitet, ohne dass sie etwas dafür machen müssen.
So werden heutzutage Inhalte im Internet verbreitet
Noch bevor das Internet alle Unternehmen erreicht hat, nutze man ein Faxgerät, um seinen Content zu streuen. Einen Text erstellen, ausdrucken und ab in die Maschine. Wer seine Nachrichten personalisieren wollte, hatte noch mehr Arbeit: Jeden einzelnen Blatt reinlegen, die Nummer eingeben und Start drücken. Da wurden diese Nachrichten vielleicht an 20-30 Empfänger gesendet, vielleicht an 100. Den Content auf diese Weise wahllos zu senden war ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte.
Mit Internet wurde das viel einfacher. Der Software ist es völlig egal, ob sie den Content in 5 oder 50 Plattformen verbreitet. Deshalb machen viele Unternehmen immer noch den Fehler, den Content wahllos zu streuen. Ganz egal wie, Hauptsache raus. Auf diese Weise hoffen Sie Zeit einzusparen. Doch im Endeffekt verlieren sie sogar die wertvolle Zeit.
Bevor der Content gestreut wird, muss man genau wissen, wohin und an wen. In unserem Blogbeitrag „Content Marketing Strategie“ haben wir schon beschrieben, wie man seine Zielgruppe findet. Jetzt erzählen wir, wo Sie Ihren Content effektiv streuen können.
Bei der Auswahl der Content Promotion Kanäle ist es üblich zwischen folgenden Wegen zu unterscheiden: Owned Media, Paid Media und Earned Media. Für strategisches Content Marketing spielen alle drei eine große Rolle und müssen bei der Planung berücksichtigt werden.
Content Promotion über eigene Kanäle (owned media)
Unter Owned Media werden sämtliche eigene Unternehmenskanäle verstanden. Dazu zählen eigene Webseite, eigene Social Media Kanäle, Newsletter, Blog, Apps, POS- und Verkaufsmaterial, Broschüren und alle online und offline Kanäle, die vom Unternehmen selbst erschaffen werden. Dieser Promotion Weg ist der aufwendigste und der meist genutzte.
Nicht selten haben Unternehmen eher kleine Communities, die sie über ihren Blog und Social Media Kanäle erreichen können. Doch auch wenn schnelle Erfolge nicht immer zu erwarten sind, ist owned media das wichtigste Instrument in der Content Verbreitung. Langfristig gesehen sind die eigenen Kanäle am sichersten, da das Unternehmen allen die Kontrolle darüber hat und sie weiter ausbauen kann.
Unternehmen haben volle Kontrolle darüber, wie und wann die Inhalte verbreitet werden. Außerdem können sie direkt über Kommentare und Nachrichten das Feedback zum Content bekommen und darauf reagieren. Auf eigenen Kanälen können Unternehmen alle ihre Zielgruppen ansprechen, auch wenn diese ganz unterschiedlich sind.
Damit die Promotion von Inhalten via owned media funktioniert, müssen sie für Ihre Leser auffindbar sein. Dabei müssen einige Regeln beachtet werden:
- Der Content muss suchmaschinenoptimiert sein. Wie das geht, lernen Sie in unserem Blogbeitrag „SEO Texte fast von allein: Unser Ratgeber gegen das leere Blatt“ . Um dabei typische SEO Fehler zu vermeiden, sollten Sie einen Blick in unseren Artikel So korrigieren Sie typische Fehler in Ihren SEO Texten werfen.
- Ihre Social Media Kanäle müssen regelmäßig gepflegt werden und ihre Community aus echten Fans bestehen. Wie Sie Inhalte für echte Fans erstellen, lernen Sie in unserem Artikel “Texten für Social Media: Texte, die tatsächlich geteilt werden“
- Ihre Leser sich für Ihr Newsletter eintragen. Warum das wichtig ist und wie das geht, können Sie im Blogbeitrag „Der Top-Tipp für mehr Newsletter-Abonnenten“ erfahren
- Der Content muss kreativ sein. Mehr zum Thema finden Sie im Artikel „Kreative Texte schreiben – so klappt es auf Anhieb?“
Promotet man Inhalte über eigene Kanäle, sollte man als Experte in seinem Bereich auftreten. Und so müssen auch die Inhalte sein. Sie müssen die Expertise des Unternehmens transportieren und sein Image verstärken. Wer mit seinem Content es schafft die erste Anlaufstelle für seine Leser zu werden, wird langfristig von einer starken Community, hohen Zugriffszahlen und Kundenloyalität profitieren.
Online Werbung für präzise Content Verbreitung
Unter paid media, wie schon der Name sagt, werden die bezahlten Promotion Wege verstanden. Dazu zählt z.B. Google Werbung, Werbung in den sozialen Netzwerken, Anzeigen in den Online Magazinen, usw. Ziel dabei ist die Reichweite vom eigenen Content zu erhöhen. Der absolute Vorteil der paid media, ist dass die Zielgruppe dabei besonders genau getroffen wird. Innerhalb kürzester Zeit können Unternehmen ihre Wunschkunden erreichen, also Personen, die tatsächlich am Content interessiert sind oder vielleicht schon den ersten Kontakt zum Unternehmen hatten.
Auch wenn dieses Instrument meistens für Online Shops oder Veranstaltungen genutzt wird, ist sein Einsatz auch für das Content Marketing sinnvoll. Gerade am Anfang, wenn der Blog oder das Online-Magazin, wo das Unternehmen seine Inhalte veröffentlicht, bekannt gemacht werden soll. Werbung auf relevanten Fachportalen und in den Medien kann helfen die Community auszubauen.
Google Werbung ist effektiv und lässt große Streuverluste vermeiden, da sie die Zielgruppen präzise nach zeitlichen, sprachlichen und räumlichen Kriterien segmentiert. So können Unternehmen ihre Werbung zum Beispiel nicht nur für eine bestimmte Region zeigen lassen, sondern sogar kilometergenaue Angaben machen – perfekt für Händler oder Organisatoren von Veranstaltungen.
Wie wird man zum Liebling der Influencer? (Earned Media)
Das müssen sich Unternehmen erst mal verdienen. Von earned media spricht man, wenn namhafte Blogger, Redakteure und Medien das Unternehmen in seinen Artikeln, Kommentaren oder in den eigenen Social Media Kanälen erwähnt haben. Und das machen sie natürlich nicht einfach so. Nur wenn die Inhalte richtig gut sind und zu der Community der Influencer passen, werden sie weiter geteilt.
Diese Online „Clippings“ sind für Unternehmen von besonders großem Wert. Meistens verfügen solche Influencer über enormen Reichweiten und genießen hohe Akzeptanz und Glaubwürdigkeit bei ihren Communities. Leser vertrauen ihnen und halten oft solche Erwähnungen für Empfehlungen, auch wenn das vom Autor nicht so beabsichtigt wurde.
Jedes Unternehmen versucht so viele Empfehlungen von Online Meinungsmachern zu bekommen wie möglich. Sie bemühen sich nicht nur tollen Content zu erstellen, sondern ihn auch an die Influencer zu kommunizieren. Unternehmen, die gute Presse- und Bloggerbeziehungen aufgebaut haben, profitieren häufiger von den earned media. In unseren Artikel erfahren Sie mehr, wie Sie Ihre Media Relations ausbauen und das richtig Influencer Marketing betreiben. Es ist übrigens ganz wichtig zwischen den beiden streng zu unterscheiden. Blogger Relations ist nicht das gleiche wie die Media Relations.
Wer einen guten Draht zu Bloggern haben will, muss immer auf der Augenhöhe kommunizieren. Blogger stecken sehr viel Arbeit in Ihre Inhalte und viele arbeiten inzwischen Vollzeit und beschäftigen sogar Hilfskräfte. Deshalb ein Angebot, Ihren Content gegen einen Gutschein zu promoten, wird verständlicherweise abgelehnt. Auch wenn Sie ein großes Budget einplanen, können Sie nicht in jeden Blog, der Ihnen gefällt rein. Ihr Thema muss unbedingt zum Blog passen. Und erwarten Sie nie, dass Ihre Inhalte eins-zu-eins übernommen werden. Kontaktieren Sie Blogger daher immer mit einem konkreten Briefing und konkretem Angebot.
Content Promotion in den sozialen Netzwerken
Wenn es um die Content Verbreitung geht, dann sind soziale Netzwerke meistens die erste Wahl. Kaum eine Plattform bietet Zugang zu Milliarden Menschen und die Chance Inhalte viral zu verbreiten. Social Promotion ist eine Art Mischform: Hier können Unternehmen selbst ihre Inhalte verbreiten, können via Werbung ihre Zielgruppe präzise ansprechen und können die Anerkennung der Nutzer verdienen, indem sie herausragende Inhalte posten. Es gibt mehrere Möglichkeiten den Content in den sozialen Netzwerken zu verbreiten:
- Unternehmen posten auf ihren eigenen Seiten. Dabei müssen sie viel Zeit in den Community-Ausbau investieren. Am schnellsten gelingt es, wenn die Seite nicht einfach eine kurze Zusammenfassung von Unternehmensnews darstellt, sondern mit viel Kreativität gestaltet ist.
- Gute Bilder und spannende Headlines spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sparen Sie nicht, wenn Sie Bilder aussuchen und nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie eine gute Überschrift finden wollen. Am besten für jedes Netzwerk eine eigene Headline auswählen und sie mit Hilfe von A/B Tests kontrollieren.
- Unternehmen posten nicht nur auf eigenen Seiten, sondern in den Gruppen (wenn die Regeln das erlauben), schreiben Kommentare und führen Diskussionen auf anderen Seiten.
- Unternehmen schließen Kooperationen mit eigenen Partnern und promoten eigene Inhalte über die Seiten ihrer Partner.
Ganz egal wie Marken ihren Content verbreiten, sie brauchen ausgezeichnete nutzvolle Inhalte. Langweilige Produktbeschreibungen wir niemand teilen. Solche Inhalte in Gruppen und Communities weiter zu teilen bringt auch nichts – bestenfalls wird man ignoriert.
Schon bei der Erstellung die Inhalte auf die Vermarktung vorbereiten
Achten Sie auf die Qualität
Die Qualität der Inhalte entscheidet über deren Verbreitung. Gute Bilder und Videos werden gern geteilt und gute Texte gern zitiert. Wenn Sie Ihre Inhalte über earned Media verbreiten wollen, dann müssen sie einfach gut sein. Fehlerfreie knackige Texte und hochprofessionelle Bilder verbreiten sich leichter und schneller.
Achten Sie auf das richtige Format
Müssen Sie ein Infoblatt zu einem Produkt erstellen, das nicht durch seinen innovativen Charakter überzeugt, dann werden sie es nicht leicht haben, das Produkt ohne Anzeigen in den Medien unterzubringen. Wenn dieses Produkt aber interaktiv ist oder visuelle Vorteile hat, dann sind soziale Netzwerke ein effektiverer Weg ihn bekannt zu machen.
Achten Sie auf Ihre Zielgruppe
Junge Zielgruppe erreicht man nicht mit Broschüren, sondern mit interaktiven digitalen Inhalten.
Autofahrer erreicht man am besten über Audioinhalte im Radio oder über Podcasts
Pendler kann man mit der Bannerwerbung am Bahnhof ansprechen.
Die Liste kann man ewig fortsetzen. Je nachdem, welche Medien die Zielgruppe konsumiert, kann entschieden werden, welche Inhalte produziert werden
Achten Sie auf die Formalitäten
Haben Sie Ihre Kontakte eingefügt? Und auch Ihr Wasserzeichen auf dem Bild? Solche „Kleinigkeiten“ werden oft vergessen. Achten Sie bei Ihrem Content immer darauf, dass er zu Ihrem Unternehmen zugeordnet werden kann. Sie wollen schließlich nicht nur, dass Ihre tollen Texte und Bilder gesehen werden, sondern dass Ihr Unternehmen daran erkannt wird.
Achten Sie auf das Äußere
Das Auge liest mit. Es reicht nicht, nur einen guten Text zu schreiben. Es muss auch optisch ansprechend aufbereitet werden. Ein Blogbeitrag muss schöne Bilder enthalten, der Text mit Überschriften und Hervorhebungen strukturiert werden. In sozialen Netzwerken muss das Bild ausdrucksstrak sein, damit der Text überhaupt eine Chance hat gelesen zu werden.
Achten Sie auf die Icons
Vergewissern Sie sich, dass Ihre Inhalte geteilt und kommentiert werden können, dass sie Social Buttons in Ihrem Blog eingebaut haben.
Content Promotion ist ein wichtiger Bestandteil der Content Marketing Strategie. Ihr Erfolg hängt davon ab, wie gut die Zielgruppe und die Verbreitungskanäle definiert wurden. Unternehmen können den Content über ihre eigene Kanäle verbreiten, Social Media nutzen, bezahlte Werbung schalten oder ihn mit Hilfe von Online Influencern bekannt machen. Je besser der Content ist, desto einfacher ist es ihn zu promoten. Die Inhalte müssen nicht nur hochqualitativ sein, sie müssen zum richtigen Zeitpunkt ihre Leser erreichen.
- Über den Autor
- Aktuelle Beiträge
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Webagentur Awantego.