Für Online-Shops zählt die organische Suche zu einem der relevantesten Traffic- und Umsatzkanäle. Um langfristig und nachhaltig Umsätze durch den E-Commerce-Shop zu erzielen, ist es von Bedeutung in die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu investieren und eine gute und stabile Positionierung in den Suchergebnissen zu erhalten. Doch welche Aspekte müssen beachtet werden, um ein gutes Ranking zu erzielen? Die folgenden Maßnahmen und Schritte sollten in der Erstellung des eigenen SEO-Leitfadens im E Commerce unbedingt berücksichtigt werden:
Inhalt
Die Relevanz von SEO im E-Commerce-System
Viele der Lesenden betreiben bereits einen E-Commerce-Shop und haben sich somit auch schon für ein Shopsystem entschieden – keine Panik! Sie haben bestimmt vieles richtig gemacht, denn das Shopsystem ist nicht der ausschlaggebende Punkt für SEO-Erfolg. Trotzdem sollte man seine Entscheidung bedacht treffen, denn das Shop-System kann bei einigen SEO-Maßnahmen gut unterstützen und Ihnen einiges an Arbeit und Verzweiflung ersparen.
Zwischen den beliebtesten Systemen WooCommerce, Shopify, Magento, Shopware & Co. gibt es zwar einige Unterschiede, insbesondere was die Gestaltungsfreiheit des Front- und Back-Ends anbietet, aber viel falsch machen
können Sie hier eigentlich nicht. Bei der Auswahl des E-Commerce-Systems sollten Sie darauf achten, dass Sie interne Links mit Ankertexten zwischen den einzelnen Webseiten setzen können. Auch die Individualisierung und Anpassung der Seitentitel und Meta-Beschreibungen sollten möglich sein. Wozu diese dienen, erfahren Sie im Laufe des Beitrags. Eine interne Suche kann auch zu einer Optimierung der Seite führen und sollte einfach zu implementieren sein. Darüber hinaus ist es relevant, Mark-Up einbauen zu können und eine Bewertung nach dem Kauf vornehmen zu lassen.
Ein weiterer Faktor ist die Möglichkeit der Integration eines Blog oder eines Magazin-Bereichs. Dieser ist für die Suchmaschinenoptimierung oftmals relevant und kann einen großen Teil des Traffics ausmachen. Machen Sie sich also gerne vor Aufsetzung Ihres E-Commerce-Shops darüber Gedanken, ob Sie die Ressourcen haben, einen Magazin-Bereich zu betreiben. Sollte dies der Fall sein, beziehen Sie die Überlegung direkt bei der Auswahl des Shopsystems mit ein.
Was sollten Sie beim Aufbau von Kategorieseiten im E-Commerce beachten?
Ist die Entscheidung auf ein E-Commerce-System gefallen, heißt es nun: Kategorieseiten aufbauen – und zwar von Beginn an unter SEO-Aspekten. Die Kategorieseiten sind vielleicht sogar der wichtigste Bestandteil in der SEO-Strategie, denn oft decken sie im Shop die generischen Suchanfragen von Suchenden ab. Sucht man beispielsweise nach “Boxspringbett kaufen” erscheinen hier Kategorieseiten und keine Produktdetailseiten – probieren Sie es gerne mal mit Ihren wichtigsten Kategorien aus.
Bei der Erstellung der Kategorieseiten steht das vorhandene Portfolio im Mittelpunkt, denn wir bauen natürlich nur Seiten auf, die wir auch mit Inhalt füllen können. Um die Erstellung der Produktdetailseiten kümmern wir uns im nächsten Schritt. Eine Keywordrecherche kann dabei unterstützen, die Kategorien zu definieren und zu benennen. Suchen mehr Menschen nach “Lattenrost” als nach “Lattenrahmen” sollte die Kategorie auch so benannt werden. Aus einer umfangreichen Keywordrecherche kann ebenfalls die Definition von Unterkategorien resultieren, wie beispielsweise das Produkt in bestimmten Größen (beispielsweise “Lattenrost 90 x 200”). Hierfür lohnt sich aus SEO-Sicht dann die Erstellung einer eigenen Kategorieseite.
Die richtige Überschrift wählen
Kategorieseiten sollten neben der Auflistung der Produkte auch Überschriften und Text erhalten. In den Shopsystemen funktioniert das Hinzufügen einer Hauptüberschrift 1 (auch H1 genannt) meist problemlos. Hier liegt die Betonung auf “einer”, denn es sollte nicht mehrere Hauptüberschriften geben und diese sollte immer das
wichtigste Keyword enthalten. Für den Kategorietext eignen sich Kaufratgeber, welche das Portfolio genauer erläutert, die Sortimentstiefe aufzeigt und ggf. Unterschiede für den Nutzer erläutern In diesem Text sollten die wichtigsten Keywords und Synonyme untergebracht werden. Zudem sollte der Text einzigartig sein.
Da die Erstellung eines informativen Textes viel Arbeit ist und jede Menge Ressourcen beansprucht, sollten Sie sich bei der Optimierung der Kategorieseiten auf die Top 3 Seiten fokussieren. Welche Kategorien bergen das höchste Potenzial? Starten Sie mit diesen und gehen Sie die weiteren Kategorien zu einem späteren Zeitpunkt an. Denken Sie bei der Erstellung aller Texte in erster Linie an den Nutzer. Schaffen Sie zudem einen Mehrwert für dem Lesenden.
Die wichtigsten Maßnahmen für informative Produktdetailseiten
Für Produktdetailseiten ist es essenziell, viele Informationen gut strukturiert unterzubringen. Dabei ist zu beachten, dass die Informationen individuell und einzigartig sein sollen. Auch, wenn es in einigen Branchen nicht einfach ist – zum Beispiel in der Arzneimittel-Industrie – ist es von Bedeutung, “unique Content” zu kreieren und sich vom Wettbewerb abzuheben. Bewertungen für die einzelnen Produkte geben zusätzliche Informationen an die Hand und schaffen Vertrauen beim potenziellen Kunden. Doch nicht nur für Nutzer, sondern auch für die Suchmaschinen sind viele Informationen relevant. Nur so lässt sich Ihre Seite in die richtigen Suchanfragen einsortieren.
Achten Sie darauf, dass relevanter und aussagekräftiger Text nicht in Registern verschwindet. Er muss im direkt sichtbaren Bereich liegen. Stellen Sie außerdem sicher, dass sich die Produktdetailseiten nicht in einer sehr tiefen Ebene auf der Website befindet. Je tiefer sie verborgen sind, desto schwieriger hat es die Suchmaschine, die Seite zu finden. Je besser die Seite intern verlinkt ist – bestenfalls mit einem aussagekräftigen Ankertext wie dem Produktnamen und nicht “hier mehr erfahren” oder ähnlich – desto höher ist die Chance, dass die Seite zu präzisen Produktanfragen rankt.
Die SEO-Optimierung von Seitentitel und Meta-Beschreibung
Da die Optimierung von Seitentiteln und Meta-Beschreibungen auch für SEO im E-Commerce einer der relevantesten Punkte ist, der für alle Seiten – egal ob Kategorie-, Produkt- oder Blogseite relevant ist, werden wir diesem nun eine höhere Betrachtung schenken. Der Seitentitel und die Meta-Beschreibung dienen dazu, die Seite in den Suchergebnissen vorzustellen und für den Suchenden attraktiv und informativ wirken zu lassen. Die gängigen E-Commerce-Systeme bieten einen Bereich auf jeder Seite an, um diese Texte individuell einzupflegen. Beide Texte sollten informativ und eindeutig für den Suchenden sein und die Informationen vorstellen, die sich auf der Seite finden.
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die wichtigsten Keywords enthalten sind und dass in der Meta-Beschreibung ein “Call to Action“ in Form eines Aufrufs dargestellt wird. Dieser kann zum Beispiel ein “Jetzt informieren” für den Blog oder “Jetzt online kaufen” für Produktdetailseiten lauten. Der Seitentitel sollte 50 – 60 Zeichen lang sein, die Meta-Beschreibung umfasst maximal 160 Zeichen. Relevant ist auch, dass alle Texte einzigartig sind und sich sowohl intern als auch extern nicht wiederholen.
Content-Marketing im E-Commerce
Ja, Sie haben eben richtig gelesen: ein Blog oder ein Magazin-Bereich sind essenziell für einen Online-Shop, um die gesamte Customer Journey der potenziellen Kunden abzudecken. Wichtig ist hierbei, keine kommerziellen Keywords, hinter denen eine Kaufabsicht steckt, abzudecken. Denn diese Rankings wollen wir ja bereits mit unseren Kategorie- bzw. Produktdetailseiten erzielen. Schauen Sie also über den Tellerrand hinaus. Welche Keywords haben einen informativen Hintergrund und leiten die Customer–Journey Ihrer Wunschkunden im E-Commerce ein? Betrachten wir erneut das Beispiel des Fachgeschäfts für Betten und Matratzen wäre eine Ausrichtung mit Tipps auf wohltuenden und erholsamen Schlaf ein interessantes Thema mit dem wir viele Suchende abholen, die noch in einer sehr frühen Phase der Customer Journey stecken.
Die Autorität der gesamten Domain stärken
Um die Autorität der gesamten Domain zu stärken, sind Backlinks von externen Seiten von großer Bedeutung. Kontaktieren Sie Ihre Hersteller und Partner und bitten Sie diese darum, auf Ihre Website zu verlinken. Mit der Zeit und dem Aufbau von Backlinks erkennen Google und andere Suchmaschinen, dass Sie ein gewisses Standing in der Branche erreicht haben und Ihnen von anderen Seiten Vertrauen geschenkt wird. Dies ist ein positives Signal an die Suchmaschine und kann sich positiv auf Ihre Rankings auswirken. Erzwingen Sie jedoch die externen Verlinkungen
nicht und verzichten Sie auf billige Linkkäufe und unseriöse Angebote und Websites. Dies kann sich auch negativ auf Ihre Rankings auswirken und im schlimmsten Fall zu einer Abstrafung von Google führen.
Die wichtigsten Maßnahmen in 2022 für SEO im E-Commerce
Für die Optimierung Ihres E-Commerce-Shops spielen in erster Linie viele Onpage-Faktoren eine bedeutende Rolle. Neben der Technik und einem gut aufgestellten Shop-System ist es von Relevanz, den Nutzer in den Fokus zu stellen und Informationen mit Mehrwert zu liefern. Dies beinhaltet sowohl Kategorieseiten mit Kaufratgebern als auch Produktdetailseiten mit vertrauensvollen Informationen zum Produkt. Bestenfalls sind auch Bewertungen sowie einen Blogbereich, in dem weitergehende Informationen und Erläuterungen zu finden sind, dabei. Sobald diese Basics erfüllt sind, können Feinheiten optimiert werden. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung der Ladezeit, die in 2021 von Google zum Rankingfaktor ernannt wurde und auch in 2022 eine zentrale Rolle in der Suchmaschinenoptimierung spielen wird.
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