Die erste Frage, die in Verbindung mit dem Doppelpunkt auftaucht, lautet – Groß oder Kleinschreibung nach Doppelpunkt? Die Antwort ist ganz einfach:
- Steht nach dem Doppelpunkt ein ganzer Satz (oder ein Substantiv/Name, den man immer groß schreibt), dann wird es groß geschrieben.
- Geht es um einen Halbsatz – wird es klein weitergeschrieben.
Wenn vom Doppelpunkt die Rede ist, haben die meisten als erstes die übliche Form des Satzzeichens im Sinn. Zugegeben klingt das im ersten Moment eher unspektakulär und viele denken direkt mit Schrecken an die Tücken der Rechtschreibung. Allerdings steckt so viel mehr dahinter. Und Angst vor der Verwendung dieses Satzzeichens braucht man keineswegs zu haben. Im Gegenteil: Er bietet so viele Einsatzmöglichkeiten, um Aussagen besonders in Szene zu setzen. Im Weiteren finden Sie Beispiele und erfahren, was der kleine Satzzeichen alles kann.
Inhalt
Großschreibung nach Doppelpunkt
Groß- oder Kleinschreibung nach Doppelpunkt? Diese Frage wird am häufigsten beim Schreiben gestellt. Der Duden hat dafür eine klare Reglung:
- Steht der Doppelpunkt als Ankündigung vor einem neuen Satz, z. B. einem Zitat oder einem Nebensatz, dann muss man groß schreiben.
Der Redner sagt: „Ich präsentiere die neuesten Ergebnisse“
Die wichtigsten Aufgaben für heute lauten: Man muss den Plan erstellen und ihn von den Fachabteilungen freigeben lassen
- Großschreibung ist auch dann unabdingbar, wenn der Text danach ein Bestandteil einer direkten Rede ist. Auch dann, wenn dieser kein vollständiger Satz ist:
Er freute sich: Wie schön!
- Nach Doppelpunkt schreibt man auch groß, wenn es um Aufzählung von Substantiven und Eigennamen geht.
Dabei sind: Inga, Marina, Maike und Simone.
Zutaten: Mehl, Zucker, Eier und Milch
Kleinschreibung nach Doppelpunkt
Kleinschreibung nach Doppelpunkt ist eigentlich ganz einfach: Nur wenn nach dem Zeichen kein Eigenname/Substantiv und kein ganzer Satz steht, wird es klein geschrieben. Auch wenn es ein Halbsatz ist.
Anleitung: Fleisch wie gewohnt garen und 15 Minuten lang ruhen lassen.
Tagessuppe: Tomatensuppe
Er schaute sich die Schränke an: alles leer.
Interpunktion ist das halbe Leben
Naja gut, vielleicht nicht das halbe Leben, aber ohne die korrekte Verwendung von Satzzeichen wäre unser Satzbau ganz schön chaotisch. Und so mancher Satz würde im Ernstfall eine völlig falsche Aussage transportieren. Ein bekanntes Beispiel im Hinblick auf die Auslassung von Kommata ist der Satz: „Komm wir essen Opa!“. Hier retten Satzzeichen eindeutig Leben, denn lieber heißt es: „ Komm, wir essen, Opa!“ In dem Fall freuen sich Enkel und Großvater über ein gemeinsames Essen.
Um wieder auf den Doppelpunkt und dessen Einsatzmöglichkeiten zurückzukommen, ist die geläufigste Verwendung nach dem Duden die, um mündliche Sprache, Gedanken oder Textstellen wiederzugeben. Ebenso leitet man oft Aufzählungen oder andere elliptische Satzkonstruktionen mit dem Doppelpunkt ein. Neben dieser Art der Verwendung, die den Rechtschreibregeln unterliegen, lässt sich das Satzzeichen bestehend aus zwei Punkten vielfältig als Stilmittel einsetzen.
Kurz und knapp: Der Doppelpunkt macht es möglich
Wenn man Content kurz und knapp auf den Punkt bringen möchte, dann lässt sich dies unkompliziert mit dem Doppelpunkt gestalten. Zudem schafft ein Doppelpunkt Struktur und hebt einen Gedanken hervor. Dadurch kann man die Aufmerksamkeit der Leser lenken und sie zur gewünschten Aussagen leiten, ohne dabei auf die Hilfe der Erklärungssätze zurück zu greifen. Mit Doppelpunkt kann man seine Gedanken betonen und dafür zu sorgen, dass der Leser das Wichtigste nicht aus den Augen verliert. Das erleichtert den Lesefluss und hilft die Gedanken besser zu strukturieren. Durch den Einsatz von diesem Satz klingt der Text mehr nach gesprochener Sprache.
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Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Webagentur Awantego.